Aktuelles

2012-02-06

Christlicher Verein baut bleibende Werte (Oberlausitzer Kurier - Kamenz)

von KATRIN KUNIPATZ

Seit 20 Jahren prägt der Christliche Verein Oberlichtenau das Gesicht der Gemeinde. Viel wurde erneuert und aufgebaut, nun geht es darum Bestehendes zu erhalten, so Geschäftsführer Maik Förster.
In diesem Jahr blickt der Christliche Verein Oberlichtenau e.V. auf 20 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Am 16. Februar 1992 wurde der Verein gegründet, der sich christliche Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben hat. Seine Wurzeln reichen weit zurück bis in die Jugendarbeit der örtlichen Kirchgemeinde in den frühen 80er Jahren.

Es seien bewegte Jahre gewesen, die anfänglich durch Bauprojekte geprägt waren, erklärt der ehrenamtliche Geschäftsführer Maik Förster. So hat der Verein 1992 auf der Suche nach eigenen Räumlichkeiten für die offene Jugendarbeit ein Holzhaus auf dem Fundament eines ehemaligen Schuppens im Pfarrgrundstück gebaut. In den Jahren 1994/95 folgten die Sanierung der Pfarrscheune und die Errichtung des "Dr.-Erich-Stange-Hauses" mit angeschlossener Feriensiedlung Pulsnitztal als Jugendzentrum im damaligen Landkreis Kamenz. Seitdem wird dieses Haus für die Jugendarbeit genutzt und vom Verein komplett in Eigenleistung unterhalten. Hier finden regelmäßige Angebote der Kinder- und Jugendarbeit wie Musikschule und Sport statt, sowie Jugendleiterausbildung und Kinderferiencamps während der Schulferien.
Fünf Jahre nach der Vereinsgründung erwarb der Verein aus Treuhandeigentum die ehemalige Schlossgärtnerei in Oberlichtenau. Im Keller des "Gärtnerhauses" wurde eine öffentliche Bücherei eingerichtet, um die sich der CV selbst kümmert. Diese umfasst heute ungefähr 7.500 Bücher und Tonträger aller Genres und beinhaltet außerdem den kompletten Bestand der ehemaligen Ortsbibliothek.

Auf dem Gelände der ehemaligen Schlossgärtnerei ist in den letzten Jahren der Bibelgarten entstanden, ein Freilichtmuseum zum biblischen Lebensalltag. Dieser wird unter anderem von Schulklassen zur Unterrichtsbereicherung in den Fächern Ethik/Religion und Geschichte genutzt. "Somit hat der Verein ganz neue Möglichkeiten der christlichen Jugend- und Bildungsarbeit für sich entdeckt und entwickelt", freut sich Förster. Mit seiner zum Bibelgarten gehörenden byzantinischen Minibasilika erreichte der CV Oberlichtenau e.V. den 7. Platz beim Deutschen Tourismuspreis in 2007. Eröffnet wurde außerdem ein Ikonenmuseum.

Über die Jahre haben sich die Vereinsmitglieder dem Denkmalschutz verschrieben. 2001 beteiligte sich der CV Oberlichtenau e.V. erstmalig am Tag des offenen Denkmals und etablierte diese Veranstaltung im Ort. Das ehemalige Gewächshaus der Schlossgärtnerei wurde umgebaut zur Keramikwerkstatt, was dem Verein einen Sächsischen Landespreis für Ländliches Bauen einbrachte.

Seit vielen Jahren wird eine vereinseigene Fahrradwerkstatt von Jugendlichen ehrenamtlich betreut. Nicht mehr benötigte Fahrräder werden beim Verein abgegeben, repariert und stehen dann Gästen der Feriensiedlung Pulsnitztal sowie den Teilnehmern der vereinseigenen Kinderfreizeiten zur Verfügung. Ein ganz besonders erfolgreiches Arbeitsfeld hat der Verein seit ungefähr 2004 für sich entdeckt: Die Jugendlichen des Vereins erklären in Wochenendseminaren interessierten Senioren den Umgang mit Computer und Internet.

Nach 20 Jahren hat der Verein seinen Platz in der Vereinslandschaft des Ortes gefunden, und es soll nun innegehalten werden. Im Rahmen einer Feierstunde wird der Verein am Freitag, 10. Februar, mit ehemaligen Mitgliedern und Mitarbeitern, aber auch mit den Aktiven des Vereins, mit Freunden, Sponsoren und Partnern feiern. Nach Plänen für die Zukunft gefragt, antwortet Maik Förster: "Nun muss es uns gelingen, Geschaffenes zu erhalten." Damit habe der CV ausreichend zu tun.