2019

Auch dieses Jahr begann für uns im Rahmen der Evangelischen Allianz mit Gebet. Das ist ein guter Start in ein neues Jahr, der sich bewährt hat. Wieder haben wir einen Abend der Gebetswoche in unseren Räumlichkeiten ausgestaltet und uns damit eingefügt in die evangelische Allianz des Pulsnitztales.

Unser Dankeschön-Baudenabend für alle Mitglieder, Freunde und Sponsoren des Vereins befasste sich dieses Jahr thematisch mit der medizinischen Versorgungssituation im Ländlichen Raum heute und in Zukunft. Herr Rogowski konnte dazu ausfühlich Auskunft geben.

Auch wenn es den Landwirten nicht gefällt und unser Land unter Trockenheit leidet, einen Vorteil hatte der Sommer mit viel Sonne erneut: Die Solaranlage auf dem Jugendhaus-Dach hat ordentlich Strom gemacht. Es lässt sich im Sommer tatsächlich so einrichten, dass solche Arbeiten wie  Wäsche Waschen oder Kuchen backen bei voller Sonne erledigt werden können und damit sehr preiswert sind. Das macht schon Spaß!

Herzlich zu danken ist erneut allen, die sich motivieren ließen, im zurückliegenden Jahr irgendwie mit anzupacken. Mir fallen da natürlich zu allererst die Baueinsätze im Frühjahr und Herbst ein. Für die rege Beteiligung und die Ergebnisse können wir wieder sehr dankbar sein! Um einiges zu nennen: Die immer wieder scheinbar mutwillig ungeordnet nachwachsenden Obstbäume sind zum wiederholten Male ausgeschnitten worden, das allein dauert eigentlich mehrer Tage. Das erste unserer Holzhäuschen hat eine neue, wärmegedämmte Tür bekommen – weitere sollen folgen-
Und ein ganz besonders schönes Ergebnis des Herbsteinsatzes war die Wiederbelebung des großen Keramik-Brennofens. Der war über ein ganzes Jahr lang wegen eines technischen Defektes tot – und nun lebt er wieder und brennt als wäre nichts gewesen.

Erneut haben wir einige Decken und Kopfkissen für die Gästebetten neu gekauft, so werden Stück für Stück die letzten Zeugen der DDR-Vergangenheit (NVA-Bestände) aus dem Verkehr gezogen, die haben nun auch wirklich ausgedient.

Seit Mai ist Sylko Hübner bei uns beschäftigt. Ein Förderprogramm mit dem wundersamen Namen „...16 i“ macht das möglich. Er arbeitet als Hausmeister und erweist sich als sehr, sehr fleißig. Das ist ein völlig neues Lebensgefühl, wenn wieder jemand da ist, der den Rasen mäht, Winterdienst übernimmt, Feuerholz sägt und was sonst alles so anfällt. Unsere Grundstücken haben in diesem Jahr so sauber und aufgeräumt ausgesehen wie schon lange nicht mehr. Oft konnte er auch Elfi im Garten ein wenig entlasten, gerade bei schweren Arbeiten wie Umgraben oder Erde fahren. Das tut er mit großer Begeisterung. Wir haben das Gefühl, dass er sich wohlfühlt bei uns und genau das durch Eifer und Fleiß honoriert.

Zweimal waren wir in diesem Jahr wieder Anlaufpunkt für Gruppen, die auf dem „Arbeitsweg“ waren. Im Februar hatten wir eine Berlin-Brandenburgische Gruppe zu Gast , die das Jugendhaus gemalert haben, und im Herbst war das Freizeitzentrum Regenbogen aus Bischofswerda mit einer Gruppe hier. Mit dieser Gruppe wurde vorwiegend draußen im Gelände gearbeitet und Holz gesägt.

Dank einer Förderung konnten wir in diesem Jahr den Eingangsbereich zum Dr.-Erich-Stange-Haus behindertengerecht umgestalten. Es führt jetzt eine geneigte Ebene zum Eingang zusätzlich zu den paar Stufen, die es schon immer gibt.
Im Frühjahr wurde das umgestaltet. Kurz danach war die erste Gruppe mit Rollifahrer im Haus und stellte fest, dass der Weg zur Rampe zwar ohne Stufen ist, aber das Kopfsteinpflaster dieses Weges auch nicht wirklich Rollstuhl-geeignet ist. So werden wir in einem zweiten Teil noch den Rest ebnen müssen, planmäßig im Frühjahr 2020.

Etwas sehr Schönes gab es wieder im zeitigen Frühjahr: Da hatten wir erneut eine Gruppe behinderter Menschen zu Gast für dasZirkusprojekt „Circus Bombastico“. Die Teilnehmer kamen aus dem Marienhaus in Rüdersdorf, einer Einrichtung unter dem Dach der Stefanusstiftung. Über mehrere Tage wurde ein Zirkusprogramm einstudiert und dieses dann für die Öffentlichkeit aufgeführt. Da war unser ganzes Jugendhaus zu einem großen bunten Zelt umfunktioniert, es war kaum wieder zu erkennen.  Es war wieder beeindruckend, was die Betreuer mit ihren behinderten Schützlingen auf die Beine gestellt haben und zu welchen sportlichen und künstlerischen Leistungen sich die Teilnehmer motivieren ließen. Und besonders erfreulich war die Tatsache, dass sich auch einige Oberlichtenauer zur öffentlichen Vorstellung getraut haben.

Die Vermietung der Garagen hat mehrere gute Aspekte. Neben einer regelmäßigen Mieteinnahme hat es den Effekt, dass wir ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu den Mietern haben. So gibt es manchen Kontakt, den es vorher eben nicht gab. Und es ist ein Bereich des großen Geländes gut versorgt, es schaut jemand mit hin und kümmert sich um Ordnung und Sauberkeit. Das entlastet.

Der erneut viel zu trockene Sommer hat unserer Elfi und ihrem Engagement für alles, was wächst im Bibelland, sehr zu schaffen gemacht. Das 1000-Liter-Regenfass hat sich erneut bewährt. Aber ohne Sylkos nahezu täglichen „Gieß-Gang“ wäre vermutlich vieles eingegangen. Die beiden sind ein gutes Team, auch wenn sie nur selten direkt miteinander zu tun haben. Allen Widrigkeiten zum Trotz war das Bibelland als unser unmittelbarstes Aushängeschild auch in diesem Jahr wieder durchgängig einladend und mit Liebe gestaltet. Das registrieren Besucher! Also wiederum herzlichen Dank an Elfi und natürlich auch an Andreas, der sie nach wie vor bei vielen Tätigkeiten unterstützt.  Die Beiden waren im Sommer zur Bibelgarten-Fachtagung in Weltersbach / NRW zur persönlichen Weiterbildung und zur Kontaktpflege mit den anderen Bibelgärten.

Unverändert kommen einzelne Klienten vom Keulenberg, die dort zur Drogentherapie sind und bei uns gemeinnützige Arbeitsstunden leisten müssen. Viele von ihnen sind in sehr jungen Jahren bereits Drogen-abhängig und sind  während ihrer Drogenkarriere Beschaffungs-kriminell geworden, wofür sie jetzt die Stunden leisten müssen.  Immer wieder ist es eine Herausforderung, die jungen Leute nicht nur arbeiten zu lassen, sondern sie auch ernst zu nehmen und zu unterstützen.

Wie  in den letzten Jahren, so haben wir auch dieses Jahr wieder mitgemacht beim Tag der Parks und Gärten und beim Tag des offenen Denkmals. Beides waren schöne Höhepunkte im Jahr.

In der Töpferei ist es aktuell sehr ruhig, es fehlt die Zeit und die Muße für ein Hobby – und das geht offenbar ganz vielen Menschen so. Derzeit gibt es keine regelmäßigen Angebote, aber das Kindertöpfern als Geburtstagsparty wird immer mal wieder gerne nachgefragt.

Für die Lebens- und Wohnqualität in unserem Oert haben wir als Verein in diesem Jahr die Trägerschaft für einen Spielplatz übernommen. Auf privatem Grund und Boden errichtet und von Evangtours GmbH finanziert, steht dieser jetzt auf dem Mühlweg und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Und noch etwas haben wir für die Allgemeinheit „angeschoben“: die „Mitfahrbank“.
Die Idee ist nicht neu, wir haben sie lediglich aufgegriffen dahin gehend weiter entwickelt, dass wir eine Bauanleitung zusammen gestellt haben, die zur Nachahmung anregen soll. Beim Wettbewerb „Wir machen mit – Sächsische Mitmach-Fonds“ haben wir die Idee ins Rennen gegeben und dafür ein Preisgeld in Höhe von immerhin € 5000,00 erhalten. Zwei solcher Mitfahrbänke aus Europaletten wurden aufgebaut: Eine steht in Oberlichtenau am Lindengasthof für Richtung Pulsnitz und eine in Pulsnitz am Bahnübergang in Richtung Oberlichtenau. Die Idee dahinter ist simpel: Wer sich auf diese Bank setzt, signalisiert damit, dass er gerne in die jeweilige Richtung mitfahren möchte. Autofahrer können anhalten und den Gast im privaten PKW mitnehmen. Das soll den spärlichen Nah-Verkehr ersetzen und funktioniert recht gut. Immer mal wieder erfahren wir von Leuten, dass sie nicht lange warten mussten, bis  jemand angehalten und sie mitgenommen hat.

Der aktuell laufende Gitarrenunterricht gestaltet sich als sehr zähes Unterfangen. Es sind jetzt noch 5 Schüler „im Rennen“, aber es geht insgesamt kaum vorwärts – nicht sehr motivierend....

Musikalisch wenigstens indirekt aktiv sind wir mit Adonia. Die Musical-Arbeit wendet sich an Kinder und Jugendliche. Wir unterstützen diese Arbeit, indem wir als Verein unsere Vereinsstruktur zur Verfügung stellen. Jeweils ein Konzert pro Jahr hier in der Region wird von Belinda Förster organisiert und läuft organisatorisch und finanziell über unsere Bücher.  Dabei sind ca. 70 Kinder bzw. Jugendliche als Sänger und Musiker aktiv, und die Konzerte werden von ungefähr 400 Gästen besucht. In 2019 war das Konzert in Pulsnitz, für 2020 ist eins in Großröhrsdorf geplant.

Als erfreulich darf das ehrenamtliche Engagement von Lukas und Ilona für die Buchhaltung des Vereins an dieser Stelle wieder genannt werden. Den Beiden herzlichen Dank dafür, dass wir die Kosten für ein teures Steuerbüro nicht aufbringen müssen!

Mit dem Jahr 2019 endet die Zweckbindungsfrist für unser Jugendhaus. Ab nächstes Jahr ist dann auch die Erbbaupacht an die Kirche zu zahlen. So schnell ist die Zeit vergangen! Gut, dass wir die wirtschaftliche Grundlage für die Unterhaltung des Hauses in Form der Vermietungsmöglichkeit haben.

Zum Jahresende gab es wieder „Weihnachten im Schuhkarton“.
1281 Päckchen gingen bei uns ein, wurden kontrolliert und verpackt und gingen von hier aus auf die Reise zu notleidenden Kindern nach Osteurpoa. Auch dafür Dank an alle, die sich hier ehrenamtlich engagiert haben!

Und schließlich zu guter letzt gab es wieder unser traditionelles Hirtenfeuer am Heiligen Abend - mit echtem Schaf und Hirtin!!! Vielen Dank an Augusta Hohmann!