2020

Liebe Vereinsmitglieder,

als wir uns zur letzten JHV voneinander verabschiedet haben, ahnte niemand, was das für ein verrücktes Jahr werden würde, das Jahr 2020!
Lasst mich zusammenfassen, was sich ereignet hat:

Wir haben das Jahr in mittlerweile bewährter Form mit Gebet begonnen im Rahmen der Allianz-Gebetswoche. Wieder haben wir einen Abend der Gebetswoche in unseren Räumlichkeiten ausgestaltet und uns damit eingefügt in die evangelische Allianz des Pulsnitztales. Da kommen meistens nur wenige Leute, aber beim Beten geht es ja nicht um Menschenansammlungen, sondern wo zwei oder drei versammelt sind, verspricht Jesus, mitten unter ihnen zu sein. Und die zwei oder drei sind immer überboten worden!

Unser Dankeschön-Baudenabend im Februar für alle Mitglieder, Freunde und Sponsoren des Vereins war nach meinem Empfinden einer der schönsten, die es je gab: Wir hatten die beiden Akteure vom Keulenberg eingeladen: Den neuen Keulenbergverein und die Jugendhilfeeinrichtung. Beide Seiten haben vorgestellt, was sie so machen auf dem Berg und wo sie hin wollen. Und dabei ist beiden scheinbar aufgegangen, dass sie an vielen Stellen miteinander kooperieren und sich unterstützen könnten. Das hatte sehr den Nerv der Zuhörer getroffen. Entsprechend offen war die Atmosphäre – ein gelungener Abend für alle Beteiligten!

Ja und dann kam schon gleich Corona und hat viele Vorhaben buchstäblich über den Haufen geworfen. Viele der geplanten Gruppen, die in unseren Ferienhäusern angemeldet waren, mussten stornieren. Das war nicht wirklich schön! Einige haben für nächstes Jahr umgebucht und sind uns als Kunden so erhalten geblieben. Aber vielen anderen mussten wir ihre vertraglich bereits geleisteten Zahlungen zurück zahlen. In dem Moment war nicht abzusehen, wie sich die Corona-Situation entwickeln würde......
So waren wir überaus froh, dass wir Corona-Hilfe vom Freistaat erhielten und dass für unsere Mitarbeiterin Susanne Förster Kurzarbeitergeld bewilligt wurde.

Die freien Termine haben wir genutzt, um kleine Schäden auszubessern, z.B. Türen streichen, paar neue Gardinen usw.
Richtig aufwändig wurden erneut die Holzhäuschen der Feriensiedlung umgearbeitet: Jedes der Häuschen hat jetzt eine neue Türe bekommen: Eine Nebeneingangstüre, wie man sie im Baumarkt bekommt. Georg Förster hat die eingebaut und für jede Hütte einzeln passend gemacht und Sylko Hübner hat alle gestrichen. Damit sollte sich die Haltbarkeit und Nutzbarkeit der Hütten erneut wieder verlängert haben! Die alten Türen waren mittlerweile zum großen Teil böse verzogen und vom Wetter angegriffen und ließen sich nicht mehr reparieren.

Als sich im Sommer die Corona-Lage besserte, kamen mehrere Kinder- und Jugendgruppen mit der Anfrage, ihnen sei ein Haus irgendwo weggebrochen, ob wir denn noch freie Kapazitäten hätten. Da hat sich mancher Termin doch noch wieder füllen lassen!

Aber vieles ist eben doch mehr oder weniger ausgefallen oder nur in sehr „abgespeckter“ Variante durchgeführt worden, so z.B. der Tag der Parks und Gärten und auch der Tag des offenen Denkmals. Beide Veranstaltungen haben wir zwar durchgeführt, aber der Besucherbetrieb war sehr bescheiden....
Selbst der Frühjahrsputz Ende März musste ausfallen! Danke an alle, die dann wenigstens im Herbst zum Baueinsatz da waren und mit zugepackt haben!

In allem Trubel des Jahres ergab sich eine sehr interessante Lebensäußerung für unseren Verein, indem wir für junge Sängerinnen und Sänger – die „Solideisten“ Konzerte in verschiedenen Kirchen in England organisiert haben.

Unser Mitarbeiter Sylko Hübner hat mittlerweile längst schon das erste Jahr bei uns vollendet und hat sich unentbehrlich gemacht. Lange waren unsere Grundstücken nicht mehr so super gepflegt! Das fällt richtig auf, dass Besucher, die ins Bibelland oder auch in die Feriensiedlung kommen, sich positiv und lobend dazu äußern.
Ihm ist es auch maßgeblich zu verdanken, dass der  Bibelgarten den erneut trockenen, heißen Sommer gut überstanden hat. Keine Ahnung, wie viele Liter Wasser er im Gelände verteilt hat und damit das Nötigste am Wachsen gehalten hat. Das war für Elfi Krause wieder eine enorme Hilfe, zumal sie aktuell familiär sehr eingespannt und deshalb für jede Hilfe dankbar war. Besonders hervorzuheben ist seine Fähigkeit, Fenster zu putzen. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass da jetzt noch jemand da ist, der damit beauftragt werden kann und der das richtig gut macht.

Pilger vom „Arbeitsweg“ waren ebenso wieder bei uns zu Gast wie Klienten vom Keulenberg, die ihre Sozialstunden bei uns abarbeiteten. Das ist immer wieder eine Herausforderung, die jungen Leute hier zu haben, sie ernst zu nehmen, und ihnen dennoch zu verklickern, dass sie nicht zum Quatschen kommen, sondern zum Arbeiten....

Dank einer erneuten Förderung konnten wir in diesem Jahr den Eingangsbereich zum Dr.-Erich-Stange-Haus fertig umgestalten. Es wurde ja bereits in 2019 eine geneigte Ebene gebaut, aber die endete im Kopfsteinpflaster, so dass für einen Rollstuhl eigentlich noch nicht wirklich eine gute Zufahrtsmöglichkeit geschaffen war. Das ist nun mit einer zweiten Förderstufe abgeschlossen worden. Die geneigte Ebene wurde verlängert bis zum Parkplatz. Als gestalterisches Element wurde ein Schachfeld mit eingebaut. Bei der Gelegenheit haben wir „Fließasphalt“ kennen gelernt und einige der schlimmsten Schlaglöcher in der Straße vor dem Jugendhaus auf eigene Rechnung ausgeflickt.

Dass wir den Eingang zum Jugendhaus umgestaltet haben, kam uns bereits ganz am Anfang des Jahres selber zugute, als wir aus der Kirchgemeinde das abgelegte Klavier übernommen haben. Das konnte über die Rollstuhlschräge deutlich leichter ins Haus befördert werden als über die Stufen. Und dieses erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist zwar wirklich kein Qualitäts-Instrument mehr, aber wann immer man mal ins Haus kommt, um bei einer der (wenigen) Gästegruppe nach dem Rechten zu sehen, sitzt irgend jemand am Klavier und klimpert.

Sehr erfreulicherweise haben wir mit Unterstützung der Malerfirma Bergmann und der Pflasterfirma Opitz am Jugendhaus außerdem den kompletten Sockel reparieren und neu malern lassen und die vom Sturm kaputte Farbfläche  auf der Westseite des Hauses in Ordnung bringen lassen. Es sieht wieder so aus, als sei nichts gewesen!
Auch das seit Jahren kaputte Badfenster auf der Nordseite ist jetzt repariert. Dank an Georg Förster, der sich dessen erbarmt hat!
Und wenn wir beim Bauen sind, sei erwähnt, dass die Richtfunkstrecke für das WLAN vom Haus Schlossblick in die Feriensiedlung in Angriff genommen wurde. Das ist noch nicht ganz fertig, aber es ist jetzt schon eine deutliche Verbesserung im Jugendhaus spürbar. Lange war das ein Dauerbrenner, dass das WLAN im Jugendhaus nicht zuverlässig funktionierte.

Unverändert gut hält unser Garagen-Mieter am Haus Schlossblick das Gelände rund um die Garagen in Ordnung. Das ist sehr erfreulich. Außerdem hat das Ganze einen sehr netten Nebeneffekt: die Hühner des Mieters. Asiatische Seidenhühner – sozusagen Hühner mit Kippa – lassen unsere Gäste immer wieder ganz entzückt stehen bleiben und sich an den possierlichen Tierchen erfreuen. Die Garagen zu vermieten, war eine der besten Ideen der letzten Jahre.

Auch im Haus Schlossblick hat sich eine nicht unerhebliche bauliche Verbesserung ergeben: im Herbst wurde ein Gasanschluss ins Haus gelegt. Die Gastherme dazu haben wir bereits gekauft, und nun muss Heizung dergestalt gebaut werden, dass wir im Erdgeschoss die Bäder beheizen und im übrigen Haus eine Temperatur-Erhaltung gewährleisten können.

Auch wenn deutlich weniger Gästebetrieb im Bibelland war, haben wir viel Lob gehört angesichts des gepflegten und mit Liebe gestalteten Bibelgartens. Dieses Lob geben wir gerne an Elfi Krause weiter, die oft unbemerkt und von niemandem gesehen hier umher ist, Unkraut zupft, pflanzt, verschneidet und überhaupt das Gesamtkonzept in ihrem Kopf hat.

Mehrfach wurde wieder das Angebot Kindertöpfern zum Kindergeburtstag angefragt und genutzt. Ansonsten ist das Töpfern leider nicht regelmäßig möglich, dazu fehlt es trotz Kurzarbeit einfach an der Zeit.
Und auch der Gitarrenunterricht leidet – maßgeblich natürlich auch durch Corona. Präsenzunterricht war zum Teil nicht gestattet und für Unterricht via zoom sind wir technisch nicht ausgerüstet. Also dümpelt der so vor sich hin.

Der Ortschaftsrat Oberlichtenau hat sich von seinen Fahnenmasten auf dem Dorfplatz getrennt. Zwei davon haben wir übernommen. Einer ist jetzt an der Basilika im Bibelgarten aufgebaut und einer vor dem Jugendhaus.

Seit Dezember diesen Jahres arbeitet ein ehemaliger Tischler ehrenamtlich bei uns. Er soll dadurch die Gelegenheit haben, sozusagen „unter´s Volk zu kommen“ und soziale Kontakte zu pflegen. Eine seiner ersten Aufgaben wird sein, die in Pulsnitz durch einen Unfall zerstörte Mitfahrbank wieder neu zu bauen, damit dann wieder in beide Fahrtrichtungen das Angebot der Mitfahrbank besteht.

Erstmalig haben wir in diesem Jahr Erbbaupacht für das Jugendhaus zahlen müssen, das geht nun so weiter. Und wenn die Situation sich nicht noch dramatisch verschlechtert, werden wir das auch aufbringen können.


Unser Verein hat einen neuen Vorstand. Bei der letzten JHV wurde gewählt. Der langjährige Vorsitzende Dr. Falk Hohmann hat für sein Amt nicht mehr kandidiert und ist in die zweite Reihe getreten. Neuer Vorsitzender ist jetzt Uwe Schirrmeister,  Dr. Hohmann ist stellvertretender Vorsitzender und Lukas Förster der Schatzmeister.
Neu im Verein und im Vorstand konnte Patrick Höfer begrüßt werden.

Zum Jahresende gab es in bewährter Form wieder „Weihnachten im Schuhkarton“.
Etwas mehr als 1400 Päckchen gingen bei uns ein, wurden kontrolliert und verpackt und gingen von hier aus auf die Reise zu notleidenden Kindern nach Osteuropa.
Das waren ungefähr 200 Stück mehr als im Vorjahr, was angesichts der Pandemie so nicht zu erwarten war. Auch dafür Dank an alle, die sich hier ehrenamtlich engagiert haben!

Wir haben Abschied nehmen müssen von einem viele Jahre lang treuen Freund und Helfer des Vereins: von Fritz Hübler. Er ist Anfang Dezember verstorben. Wir haben ihn in Großröhrsdorf zur letzten Ruhe begleitet. Fritz war als Elektriker immer dann da, wenn wir ihn brauchten – bis zuletzt. Im hohen Alter von 86 Jahren hat er immer noch Reparaturen für uns durchgeführt, für die sonst niemand Zeit hatte und war hier ehrenamtlich engagiert, wir haben ihm sehr viel zu verdanken. Er ruhe in Frieden.

Da Corona-bedingt kein Hirtenfeuer gestattet war, haben wir dieses erstmalig ersatzlos gestrichen. Ob es damit ganz Geschichte sein wird, oder ob sich im nächsten Jahr wieder jemand dessen annehmen und die Tradition neu beleben wird, bleibt abzuwarten.

Sozusagen eine der letzten „guten Taten“ in diesem Jahr war eine Anschaffung, auf die unser Jugendhaus seit 25 Jahren wartet: LED-Scheinwerfer. Wenn wir die installiert haben werden, darf der Jugendhausbau als abgeschlossen gelten, das muss nun allerdings noch bis ins nächste Jahr warten.