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2009-11-19

Es sind nach Redaktionsschluss 1006 Schuhkartons geworden

Ein Berg Geschenke für bedürftige Kinder (Sächsische Zeitung - Kamenz)
Von Carolin Barth

Der Teddy mit den großen Knopfaugen wird es gut haben. Er wird in kleine Hände kommen, die ihn herzlich knuddeln und nie wieder hergeben wollen. Susanne Förster, Koordinatorin der Aktion Weihnachten im Schuhkarton, bettet den braunen Bär auf rosafarbene Kuschelsocken, legt Filzstifte, Zahnbürste, Lineal und eine Tafel Vollmilchschokolade dazu. Und wieder ist ein Schuhkarton liebevoll verpackt, der irgendwo Kinderaugen zum Strahlen bringt. Förster: „Für viele bedürftige Kinder wird solch ein Schuhkarton die einzige Freude zum Fest sein.“

Heute kommt der Transporter

Die weltweite Aktion Weihnachten im Schuhkarton des Vereins Geschenke der Hoffnung ist jetzt beendet. Heute treten gut 850 Stück von Oberlichtenau aus ihre Reise nach Osteuropa an. Am Nachmittag werden die aufgetürmten Pakete in den großen Transporter verladen, um pünktlich zum Fest in Bulgarien, Kroatien, Polen, Serbien, in der Slowakei und im Kosovo einzutreffen. Seit Anfang Oktober wurden sie in 19 Sammelstellen zusammengetragen. „Die Pakete kommen zu armen Kindern, in Kinderheime, Krankenhäuser oder Familien“, sagt Susanne Förster vom Christlichen Verein Oberlichtenau. Unterstützt wurde sie dabei von hunderten Familien und Einzelpersonen sowie von Schulen oder Kitas. „Viele beteiligen sich schon seit Jahren“, sagt Förster. Doch die Hilfsmöglichkeit ist begrenzt: Sie muss in einen Schuhkarton passen.

Keine Gummitierchen erlaubt

Ins Jugendhaus Westlausitz in Oberlichtenau trudelten am Dienstag sämtliche Pakete aus den Sammelstellen ein. Sie wurden noch bis gestern gesichtet, sortiert, geordnet und gestapelt. „Wir öffnen jedes der Pakete und prüfen den Inhalt. Denn wegen der Zollbestimmungen kann nicht alles verschickt werden“, sagt Förster. So dürfen keine Nussschokoladen, Pfefferkuchen und Gummibärchen in die Kartons. Untersagt sind auch Kriegsspielzeug oder Medikamente. „Auf einem Infoblatt steht aufgelistet, was nicht versendet werden darf, damit es am Zoll keine Probleme gibt.“ Helferin Sandra Guhr checkt den nächsten Karton. Den hat ein Schuhkarton-Profi mit Flummi, gestrickter Mütze, Vollmilchschokolade, Füller, Glitzersticker und Lollis bepackt. „Hier müssen wir nichts aussortieren“, so Susanne Förster. Vor allem einfaches Spielzeug, Schul- und Hygieneutensilien, warme Kleidung und Süßigkeiten werden verschenkt. Die Päckchen werden mit Hilfe roter und grüner Aufkleber für Mädchen und Jungen sowie nach Altersgruppen sortiert. Verschickt werden ausschließlich neue Dinge. „Natürlich sind nicht alle Pakete gleichwertig, deshalb füllen wird manche auf“, so Sandra Guhr. „Kein Kind soll enttäuscht sein.“ Wie in den Vorjahren auch, liegen dafür handgenähte Püppchen oder liebevoll gestrickte Pullis bereit. Förster: „Die Puppen schickt uns eine Frau aus Stolpen, eine Dame aus Oberlichtenau liefert Pullis und Schals.“

Grundschüler mit dabei

Vor allem aus den Städten trudelten Paketberge ein. Allein aus Kamenz kamen gut 100. Damit Spender keine langen Wege haben, wurde das ohnehin dichte Netz der Sammelstellen auch dieses Jahr erweitert. „Eine neue Sammelstelle wurde in Großnaundorf eingerichtet.“ 21 Pakete steuerten z.B. 38 Zweitklässler aus der Grundschule Königsbrück bei. „Wir beteiligen uns an der Aktion schon lange“, sagt Lehrerin Elke Steglich. „Die Kinder brachten verschiedene Dinge mit. Gemeinsam haben wir sie dann verpackt.“ Wie alle Spender hatten sie riesigen Spaß daran, Kindern eine Freude zu schenken.